(Frage:) Ich kann wahrscheinlich hier für alle sprechen, dass wir Familienangehörige haben, die immer noch verloren sind. Viele von uns haben versucht, sie auf die eine oder andere Art zu erreichen, und das Evangelium zu verkündigen. Und jene von ihnen, die das Evangelium ablehnten, mit denen wir aber dennoch Umgang haben,- hast du hierzu irgendeine Lebensweisheit, wie dieser Umgang aussehen sollte? Beispielsweise habe ich einen Bruder, der ein praktizierender Homosexueller ist, und einen anderen Bruder, der Moslem ist. Solche Situation in etwa… Wenn man bereits klargemacht hat, was das Evangelium ist, und welchen Standpunkt man vertritt,- wie sollte dieser Umgang demnach aussehen?
(Antwort:) Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ich denke aber, dass es nicht richtig ist, Menschen einfach abzukapseln. Manchmal denken Leute: „Ja, ich habe schon mit ihnen über den Herrn gesprochen, und sie sind homosexuell; und ich will gar nicht mehr zu ihnen hingehen, um unter ihnen sein.“ So was in dieser Richtung. Aber nichts davon ist richtig. Wir haben also eine offene Tür. Wir überschütten sie mit Liebe, aber sie müssen dennoch wissen, wie wir zu Dingen stehen. Und es gibt Zeiten, wo man es wieder ins Gespräch bringt. Wenn man dann sagt: „Ich habe mit dir über diese Sache gesprochen, und ich möchte nicht, dass du das Gefühl bekommst, als ob ich dich tadeln will, aber ich bin einfach so besorgt um deine Seele.“ Es ist so schwer zu wissen, was zu viel ist. Ich meine, nehmen wir meine eigene Mutter; ich sprach stundenlang mit ihr. Aber gegen Ende ihres Lebens, da sprach ich nicht mehr viel zu ihr. Ich denke, ich bin ein wenig zu weit gegangen; ich wünschte, ich hätte mehr gesagt, Manchmal weiß man einfach, dass wenn man noch irgendetwas sagt, dass man weitere Probleme erzeugt. Man muss dann einfach zu Gott schauen, um etwas zu machen.
(Frage:) Wenn es also zu Familienzusammenkünften kommt, wie z.B. bei Thanksgiving, oder wenn man den Vater am Wochenende sieht; solche Dinge, halt,- wenn das Gespräch dann einfach nichtig ist, aber unser Herz sich wirklich um sie sorgt, wäre das so eine Situation? Ich meine, da ist diese Anspannung…
Dies ist Teil jener Sache, was das Gesetz Christi damit zu tun hat, nämlich dass wir zu Gott ausrufen, damit Er uns durch Seinen Geist zeigt, was zu tun ist. A.W. Tozer war sehr besorgt um seine Mutter, und er dachte über alles nach, was er ihr erzählen wollte. Dann kam er ins Zimmer; dabei entschwand ihm alles und er brach in Tränen aus und sagte: „Mama, du bist verloren.“ Ich meine, die Liebe wird durch mehr hindurchdringen, als manch unsere Worte es vermögen. Ich denke, dass wenn wir für die Personen beten, und wir um sie besorgt sind, dann werden wir wissen, was wir zu sagen haben, wenn es gegeben ist, es zu sagen. Da ist einfach nichts, was man auf eine Formel bringen kann.