Wie ging Jesus mit Seelen um?

Wie ging Jesus mit Seelen um? Er sagte der Frau am Brunnen: „Wenn du wüsstest, wer zu dir spricht, so würdest du Ihn bitten, und ich würde dir lebendiges Wasser geben.“ Sie sagte: „Ich will das haben.“ „Herr, gib mir dieses Wasser.“ Jesus erkannte aber, dass sie nicht begriff, was sie da sagte; also, was tat er dann? Er sagte nicht: „Neige dein Haupt und sprich ein Gebet.“ Er sagte: „Nun, warum gehst du nicht und rufst deinen Mann?“ Ihr seht, dies war die eine Sache, über die sie nicht sprechen wollte. Denn sie hatte bereits sehr viele Ehemänner gehabt, und lebte in jenem Moment mit einem Burschen zusammen. Jesus sprach die „Problemzone“ an, um vom Oberflächlichen zum Wahren zu kommen! Wenn man zu Leuten spricht, und sie sagen: „Ich möchte ein Christ sein“, so ist es eindeutig, dass sie nicht einmal wissen, worüber sie reden. Man bittet Gott um Hilfe, oder man wartet auf den Heiligen Geist, man betet, oder sonst was… Dann aber fängt Gott an, bis an die Stelle zu graben, wo es eine gewisse Realität gibt; und sogleich erkennen sie, was sie gesagt haben. Sie fangen an zu begreifen, was man meinte. Seht ihr das? Daher ging der Herr mit der Frau am Brunnen auf diese Weise um.

Nun, hier haben wir den reichen Jüngling. (siehe Markus 10:17-27) Mir ist so etwas noch nie passiert. Kam das bei euch schon mal vor? Man geht die Straße entlang, und da kommt ein Mann auf euch zugelaufen, fällt auf den Boden und sagt: „Was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu haben?“ Dann schaut man sich das an und denkt sich: „Dieser Mann ist nicht echt.“ So hat Jesus im Grunde reagiert. Er sagte: „Du kennst die Gebote.“ Der Mann sprach: „Habe ich alle befolgt.“ Seht, der reiche Jüngling schien sehr großzügig mit dem Wort „gut“ umzugehen. Du bist ein „guter“ Meister. Was soll ich „Gutes“ tun. Jesus sagte ihm, dass niemand gut sei als Gott allein. Damit sagte er nicht: „Ich bin nicht Gott.“ Er wollte vielmehr damit sagen: „Du weißt nicht, was Güte bedeutet. Christus sprach: „Halte jene Gebote.“ Der Junge sagte: „Das alles habe ich gehalten von meiner Jugend an.“ „Was fehlt mir?“ Er wusste, dass ihm etwas fehlte. „Nun, eines fehlt Dir! Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und folge mir.“ Das war sein Götze, seht ihr das? Das war sein „Gott“. Dies war sein großes Problem. Jesus sagte nicht zu dem reichen Jüngling: „Geh hin, und rufe deine Frau.“ Das war nicht sein Problem. Auch zu der Frau sagte Er nicht: „Verkaufe alles, was du hast.“ Jesus hat es hier mit Götzen zu tun, seht ihr das?

So, wie damals in Ägypten. Gott kam und tötete ihre Götzen. Sie beteten den Nil an. Gott verwandelte den Nil in Blut. Ihr mögt Frösche? Ihr könnt eine Menge Frösche haben. Und die Leute werden verärgert, wenn ihre Götzen getötet werden. Der Pharao sprach: „Bleibt hier im Land und betet an.“ Mose sagte: „Es wird dir nicht gefallen, denn wir werden die Gräuel der Ägypter opfern. Ich habe immer gedacht es bedeute, dass den Ägyptern die Dinge, die die Israeliten opfern wollten, ein Gräuel waren. Das aber war nicht damit gemeint. Die Ägypter beteten die Dinge an, die die Israeliten opfern wollten, und DAS war ihnen ein Gräuel. Nimmt man die Götzen der Menschen und fängt an, sie zu töten und Gott zu opfern, so mögen sie das nicht. Dies geschieht nämlich in der wahren Gemeinde des Herrn Jesus Christus, dass die Götzen der Menschen getötet und geopfert werden, und die Leute mögen das nicht. Ihr habt z.B.: einen brillanten Schüler, der zur Uni gehen könnte, aber er sagt: „Nein, ich werde dort nicht hingehen. Ich gehe lieber auf das Missionsfeld.“ Die Leute werden wütend darüber, denn Bildung ist ihr „Gott“. Einige Leute haben andere Götzen. „Warum willst du diese Karriere aufgeben, um diesen Unfug zu tun, den du gerade macht,…da draußen den Leuten zu predigen, oder Ähnliches!“ Seht ihr das? Wahre Anbetung beinhaltet die Opferung von Götter, die die Welt anbetet.

Es gibt eine Geschichte, die ich sehr mag; besonders, weil es eine wahre Geschichte ist. Hoch oben, bei den großen Seen, da gleiten diese Adler herunter und schnappen sich einen Fisch, für ihre Jungen, und manchmal ergreifen sie einen Fisch, der zu groß ist, und sie halten diesen großen Fisch fest und fliegen zurück, werden aber dabei immer schwächer und schwächer. Am Ende gehen sie im Wasser unter, und man findet schließlich am Ufer einen toten Adler, der einen toten Fisch hält. Er hätte ihn nur loslassen brauchen. Einfach den Fisch loslassen. Mehr muss man nicht tun. Genauso ist es mit dem reichen Jüngling. Auch er hält an seinem „Fisch“ fest? Was war es? Seine Reichtümer. Jesus sagte ihm im Grunde, er solle es loslassen, oder es werde ihn ins Verderben ziehen. Er aber wollte es nicht. Und so ging er traurig weg. Die Frau am Brunnen, sie ließ los und ging freudig fort, und erzählte den anderen Menschen von Jesus. An jene Leute hat sich Jesus nicht gebunden. Kennt ihr den herrlichsten Teil davon? Jesus bindet sich selber an jene, die wirklich und wahrlich an Ihn glauben. Er tut das. Er bindet sich selbst an dich. Welch gesegnete Zuversicht,- Jesus ist mein. Er ist mein. Er bindet sich selbst an euch.

Lasst mich mit einer Geschichte schließen. Eines der College Mädchen, die zu unseren Zusammenkünften kam,- sie war immer sehr treu und brav im Bibelstudium,- von ihr dachte ich, dass sie eine Christin wäre. Sie schien das zu belegen. Im Sommer fuhr sie nach Hause, und kam im Herbst dann wieder. Ich fing an, ihr einige Fragen über ihre Sommerferien zu stellen, und sogleich bemerkte ich, dass dieses Mädchen den Herrn überhaupt nicht kannte. Sie wollte den Friedenskorps (US Entwicklungshilfeorganisation) beitreten, und wir sprachen darüber. Da erkannte sie, dass das Friedenskorps keine christliche Organisation ist; also wollte sie nun Missionarin werden. Ich sprach mit ihr über all diese Dinge, und eines Abends schien es, als ob Gott… – sie hatte überhaupt keine Heilsgewissheit und es war für mich offensichtlich, dass sie nicht bekehrt war. Und so sprachen meine Frau und ich zu ihr. Ich sagte: „Jane, zuerst wolltest du dem Friedenskorps beitreten, und jetzt willst du Missionarin sein.“ Jane, die Wohltäterin. „Du möchtest um die ganze Welt reisen, und all die netten, schönen Dinge für Menschen tun.“ Ich sagte: „Wie wäre es, wenn du dein Leben Gott übergibst und das tust, was Er für dich vorsieht?“ Sie saß da eine Weile. Sie dachte darüber nach. Schüttelte aber dann den Kopf. Sie wollte lieber eine Missionarin sein, als eine Christin. Das habe ich vorher noch nie erlebt, aber auch so was gibt es. Also erzählte ich ihr die Geschichte von dem großen Fisch. Ich sagte ihr: „Du musst diesen Götzen fallenlassen.“ Nach einigen Wochen kam sie wieder. Sie sagte wieder: „Ich habe immer noch keine Heilsgewissheit.“ Ich sagte: „Nun, du musst diesen ´großen Fisch´ loslassen. Gott wird dich sonst nicht erhören.“ Und sie sprach: „Nun, ich habe bereits losgelassen.“ Daraufhin versuchte ich sie nicht, in ein Gebet, oder Ähnliches, zu führen. Ich sagte ihr einfach: „Geh an die Schwelle Gottes und schreie förmlich nach Gnade. Wenn Gott kein Erbarmen mit dir hat, so wärst du die erste Person, die Er nicht retten würde, die an seine Schwelle kommt.“ Am nächsten Morgen vernahmen wir ein Klopfen an der Tür. Mona ging als erstes an die Tür. Da stand Jane mit ausgebreiteten Armen. Sie sagte: „Ich bin gerettet! Ich bin gerettet!“ Was war geschehen? Sie hatte den Fisch fallengelassen, und Jesus selbst nahm sich ihrer an. Das ist der Unterschied zwischen dem Oberflächlichem und dem Wahren. Und Gott möchte uns gebrauchen,- und nicht nur für uns selbst, sondern für jene um uns herum, für die wir Glaubensbekenntnisse ablegen; für jene, die wir beraten. Ich meine, wir sollten vorsichtig sein, da gibt es Zeiten, um mit jemanden zu beten, und es gibt Momente, selbst mit ihnen gemeinsam ein Gebet zu sprechen. Ich denke nicht, dass wir ihnen die Worte in den Mund legen sollten, aber es gibt solche Momente. Wir sollten empfindsam dafür sein, was Gott in ihr Leben bewirkt.

Da war mal eine andere College Schülerin, die um Rat bat. Wir hatten über viele Dinge gesprochen. Es schien, als wäre Gott anwesend; als wäre Er da und arbeitete an ihr. Ich sagte: „Willst du zum Herrn sprechen ´Herr Jesus, aus Deiner Gnade will ich Dir als meinen Retter vertrauen´ ?“ Ich sagte: „Bist du in der Lage, das ehrlich zu sagen?“ Sie sprach: „Ja, das bin ich.“ Ich sagte: „Ich denke du solltest in etwa Folgendes beten: ´Herr Jesus, durch Deine Gnade will ich Dir als meinen Retter vertrauen, und ich bitte Dich, es mir zu bezeugen, zu Deiner Zeit und auf Deine Weise.“ Sie betete so in etwa, und dann betete auch ich. Wir öffneten unsere Augen, und sie strahlte. Sie sagte, Er habe es ihr bereits bezeugt. Jesus selbst hatte sich ihr verpflichtet. Welch eine Ermutigung. Beide Mädchen sind mit dem Herrn gewandelt. Sie sind jetzt ältere Frauen, und verheiratet. Sie sind keine alten Frauen, aber jetzt schon verheiratet, und sie fuhren fort und folgten weiter dem Herrn. So ist das nun mal, denn Jesus sagte, dass Er jene behüten werde, die wahrlich ihre Seelen Ihm übergeben haben.